Header von beutelpost.de - Beutelpost - Christoph schreibt aus Australien

Nach nur einer Nacht in Noosa beschlossen wir, dass es nach vier Wochen des Arbeitens eigentlich ganz nett wäre auch bald mal ein wenig zu reisen. Schon lange vor unserem Abflug aus Deutschland hatte sich vor unserem inneren Auge ein Bild von unserer Lieblings-Reisemöglichkeit manifestiert: Wir wollten nicht per Zug, Bus oder Flugzeug durch Down Under reisen, sondern uns ein eigenes Auto zulegen. Und wir wollten nicht IRGENDEIN Auto kaufen, es sollte ein Four-Wheel-Drive (4WD), ein richtiges Geländefahrzeug sein. Denn wenn man schon mal in Australien ist, möchte man ja auch die abgelegenen Gegenden des Outbacks erreichen können ;-)

Aus der Überlegung heraus, dass man in einer Großstadt wahrscheinlich mehr Erfolg bei der Autosuche hat als in einem relativ kleinen Urlaubsort wie Noosa, machten wir uns am Freitag auf den Weg nach Brisbane. Wir stiegen also in den Bus nach Nambour, um von dort aus mit dem Zug nach Brisbane zu fahren. Unser Ass im Ärmel: Wir hatten beim Boxing Tent Event in Cracow Fred Brophys Tochter Emerald kennengelernt, die uns kurzerhand zu sich nach Hause einlud, falls wir mal in Brisbane sein sollten. Wir gaben ihr also einen Tag vorher Bescheid und stiegen in Cannon Hill, einem Suburb von Brisbane, aus.

Emeralds Haus lag zum Glück nur ein paar hundert Meter vom Bahnhof entfernt, aber nichtsdestotrotz war es nicht gerade unanstrengend, mit einem 20-Kilo-Rucksack auf dem Rücken, einem kleineren aber immer noch verdammt schweren Daypack vor dem Bauch und zusätzlich noch jeweils einer Tasche mit Fressalien in der Hand unter der brütenden Mittagssonne durch die Straßen zu laufen. ;) Letztendlich kamen wir aber in der Shelley Street an und fanden unseren Haustürschlüssel – der Klassiker – im Blumentopf.

Emerald hatte einen Zettel geschrieben, dass sie so gegen 17 Uhr von der Arbeit käme und wir uns schon mal in unseren Räumen einrichten sollten – jeder von uns hatte ein eigenes Zimmer mit herrlich großem Bett! Das ganze Haus war ziemlich chic, modern und leicht luxuriös eingerichtet, allerdings nicht übertrieben: Es gab drei Badezimmer, eine Küche mit Riesenkühlschrank und ein Wohnzimmer mit einer wuuunderbar bequemen Couch und einem RIESIGEN Fernseher :D Außerdem trafen wir auf einen ziemlich niedlichen Hund namens Chief: Er sieht aus wie ein weiser Opa und ist immer ruhig und lieb :)

Hier werden wir uns nun also erst mal für ein paar Tage einquartieren und hoffen, dass wir in naher Zukunft einen fahrbaren Untersatz gefunden haben! ;)

In letzter Zeit haben wir festgestellt, dass wir zwar allerhand erleben, aber eines irgendwie nicht machen: Beutelpost-Artikel schreiben.
Wir hängen momentan leider ein bisschen schrecklich weit zurück und haben deshalb beschlossen, vorrangig von aktuellen Geschehnissen zu berichten, und nach und nach die fehlenden Parts zu ergänzen. Darum fassen wir einfach mal unseren letzten Monat zusammen:

Wir sind mit Fred Brophy’s Boxing Troupe nach Birdsville gefahren, einem kleinen Örtchen in der Simpson Desert, etwa zwei Tage Fahrt entfernt von der Küste. Dort haben wir ein paar grandiose Tage mit all den Leuten aus der Truppe verbracht, Hotdogs verkauft und eine Menge erlebt.
Auf dem Rückweg fragte uns Sandy – Fred Brophy’s Frau -, ob wir nicht für ein paar weitere Wochen in einem ihrer Hotels arbeiten wollten. Wir stimmten zu und blieben in einer alten Goldgräberstadt namens Cracow hängen, die mittlerweile eine Geisterstadt mit nur noch einem Bruchteil ihrer ursprünglichen Einwohnerzahl ist. Es gefiel uns so gut, dass wir bis letzten Sonntag blieben und nach einer weiteren Boxingtentnacht leider wieder weiterziehen mussten.
Wir hatten also einen ereignisreichen Start in unser Work&Travel-Leben und werden auf jeden Fall detaillierter berichten.

Nachdem wir ein paar Tage im zweiten Hotel der Brophy’s in Kilkivan verbracht haben, sitzen wir jetzt in der Bushaltestelle in Eumundi, um nach Noosa zu gelangen. Fred persönlich hat uns heute morgen im Ute mitgenommen, uns ein paar nützliche Tipps gegeben und mit den Worten “You were two really good blokes” verabschiedet.
Unser erstes großes Abenteuer neigt sich nun also seinem Ende entgegen. Wir hatten eine mega tolle Zeit, in de wir viele interessante und überaus nette Menschen getroffen haben. Es war einfach ein Outback-Erlebnis der Extraklasse!