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AUSTAUSCHJAHR

Das Meer. Unendliche Weiten. Wir schreiben den nächsten Tag des Phillip Island Camps. Dies sind die Abenteuer der International Students des Elwood College, die 50 Mann Besatzung für drei Tage unterwegs sind, um neue Welten zu sehen; neue Leute und neue Gegenden. Zwanzig Minuten von ihrem Hostel entfernt dringt der Bus zu einer Attraktion vor, die keiner von ihnen zuvor gesehen hat.

Als sie am exponiertesten Punkt der Insel ankommen und ihrem treuen Gefährt entsteigen, bläst ihnen eine kräftige Brise ins Gesicht. Einige Teilnehmer der Expedition werden an ihre Heimat erinnert – das Gefühl eines frischen Seewindes ist ihnen trotz der langen Abwesenheit und tausenden von Kilometern Entfernung immer noch vertraut. Die Besatzung beginnt mit der Erkundung des Geländes.

Phillip Island - Küstenlandschaft The Nobbies - IMG_5787

An diesem Punkt des Universums wüten noch die Urgewalten der Natur. Kräftige Wellen peitschen gegen die Küstenlinie, wo sie über die Jahrtausende bizarre Formationen geschaffen haben.

Zu Beginn des Außeneinsatzes zeigte sich der Himmel noch in einem mürrischen Grau, doch nun blitzten die Strahlen des Zentralgestirns durch die Wolkendecke und hüllen die Landschaft in ein schmeichelndes Licht. Trotz der frühen Morgenstunde wird das Gebiet ausführlich ausgekundschaftet.

Man weiß vom Hören-Sagen, dass die einheimischen Bewohner diesen Flecken Planet kruderweise The Nobbies nennen, was sich vom Klang zwar nicht sehr gut in ihre Sprache integriert, onomatopoetisch aber perfekt zutrifft.

Phillip Island - Küstenlandschaft The Nobbies - IMG_5784

Diese raren Bilder der nobbeligen Umgebung konnte die Crew der Menschheit übertragen.

Historische Funde auf einer der Insel vorgelagerten Insel, die auf unseren Karten unter dem Namen Churchill Island verzeichnet ist, legen jedoch den Schluss nahe, dass diese “Einheimischen” eigentlich gar nicht so einheimisch sind – ist das Mobiliar dem geneigten Antiquitätenkenner schließlich sofort als englische Kunst des 19. Jahrhunderts geläufig. Am Vorfindeplatz verursacht es durch seinen nicht zu verneinenden Charme und die größtenteils angepasste linguistische Umgebung jedoch nicht wirklich eine ernsthafte Verletzung des Raum-Zeit-Kontinuums.

Churchill Island Heritage Farm House - IMG_5825

Die mitreisenden Experten schätzten einige der vorgefundenen Stücke als Kulturgüter von hohem historischen wie auch monetären Wert ein.

Im weiteren Verlauf des Tages, der witzigerweise eine Dauer von 23 Stunden, 56 Minuten und 4,10 Sekunden aufweist, widmete sich die Mannschaft der weiteren Dokumentation der Flora und insbesonderem der Fauna. Dabei konnte eine recht ungewöhnlich aussehende, sich verwunderlich fortbewegende, im bisherigen Siedlungsraum noch nicht gesichtete Spezies beobachtet werden.

Die Reisegeschwindigkeit von 30 km/h (ich muss konsequent bleiben) 1.0×10-4 Warp gepaart mit dem langsam schwächer werdenden Tageslicht machte das Fotografieren zwar etwas schwierig, doch als Captain Joe bei einem zehnsekündigen Stop extra für den Bordfotografen die Außentüre öffnete, konnte das Geschehen für die Nachwelt festgehalten werden.

Phillip Island Kangaroo - Känguru auf der Wiese - IMG_5907-3

Unser Navigator versicherte uns den bemerkenswerten Fakt, dass diese Kreaturen hier öfter anzutreffen seien, und sie vor allem zur Abendstunde aus ihren Verstecken kommen würden.

Doch die bisherigen Eindrücke sollten nicht die einzigen dieses Tages bleiben…