“They shall not grow old, as we that are left grow old:
Age shall not weary them, nor the years condemn.
At the going down of the sun and in the morning,
We will remember them. Lest we forget.” — Ode of Remembrance/For the Fallen von Laurence Binyon
Am heutigen 25. April ist ANZAC Day. Benannt nach den Australian and New Zealand Army Corps gedenken die Australier und Neuseeländer an diesem Tag ihrer Soldaten, die für ihr Vaterland gedient haben und würdigen besonders jene, die im Einsatz gefallen sind.
In beiden Ländern ist der ANZAC Day Nationalfeiertag und entgegen anderen Feiertagen (wie zum Beispiel dem Australia Day) wird dieser sehr ernst genommen. Das öffentliche Leben läuft bis 13 Uhr auf Sparflamme. Sogar der sonst an ausnahmslos JEDEM Tag von 8 bis 24 Uhr geöffnete Supermarkt schließt bis zur Mittagszeit seine Türen.
In der Morgendämmerung gibt es an Kriegsdenkmälern überall im Land sogenannte Dawn Services, an denen viele viele Menschen – in den größeren Städten Zehntausende – teilnehmen. Sie gedenken mit Gebet, Kranzniederlegung, Trompeten (“The Last Post” und “Reveille”), einer Schweigeminute und den Nationalhymnen beider Staaten der Soldaten, während über ihnen langsam die Sonne aufgeht.
Die Zeitung Herald Sun (Boulevardblatt, aber nicht ganz so schlimm wie die Bild) hat dazu auf ihrer Seite ein Video von heute:
Das macht mir echt Gänsehaut.
Nach dem Dawn Service ging es mit einem Veteranen-Marsch weiter. Eigentlich wollte ich ihn mir live anschauen, aber da bei uns diese Woche – wie ihr in dem Video sicherlich gehört und gesehen habt – ein absolutes Sauwetter war ist, habe ich es mir nur von zu Hause im Fernsehen angesehen.
Die Veteranen waren in ihren Batallionen unterwegs und trugen jeweils ein Banner mit der Bezeichnung und den bisherigen Einsatzorten dieses Batallions vor sich her.
Wer nicht mehr laufen kann, wird gefahren.
Auch mit dabei: Jede Menge Musikgruppen. Viele davon waren von Schulen!
Das Ziel des Marsches: Die Eternal Flame vor dem Shrine of Remembrance.
Das hat mich überrascht: Soldaten auf Pferden!
Und was mir zudem noch aufgefallen ist: Man kann den Truppen Post zukommen lassen!
Ich muss sagen, ich bin sehr beeindruckt, welch einen hohen Stellenwert der Militärdienst in Australien hat und wie hoch dieser auch anerkannt wird. In Deutschland sind Zeremonien wie diese (soweit ich weiß – korrigiert mich, wenn ich falsch liege!) leider irgendwie nicht üblich.
Auch den Grund, warum ANZAC Day gerade am 25. April ist, kennt hier wirklich jeder: Am 25. April 1915 kämpften im Ersten Weltkrieg die australischen und neuseeländischen Truppen das erste Mal in einem Krieg. Die Schlacht von Gallipoli ist hier in Down Under jedem ein geläufiger Begriff, war sie doch für das Nationalbewusstsein der so jungen Nationen (Australien war gerade seit 15 Jahren unabhängig, Neuseeland sogar erst seit 7 Jahren) von enormer Bedeutung.
Ein besonderes “Essen” des ANZAC Days sind übrigens die ANZAC Biscuits. Gemacht mit Mehl, Butter, Zucker, Haferflocken, Kokosnuss und Zuckerrübensirup ergeben sie einen überaus leckeren Keks. Die Packung ist schon halb leer!
Sie kommen in einer patriotischen Verpackung in den Farben der Nationalflagge.
Da kommt das leckere Gebäck zum Vorschein.
Und so sieht solch ein Keks Sekunden vor seiner Verspeisung aus :D
Das war mein Mittwoch – keine Schule, dafür Erinnerung. Fand ich gut.
Lest we forget – Auf dass wir niemals vergessen!










