Header von beutelpost.de - Beutelpost - Christoph schreibt aus Australien
Kategorie: Austauschjahr
AUSTAUSCHJAHR

Es ist Mittwochmorgen. Wieder scheint die Sonne wie verrückt vom heute strahlendblauem Himmel. Um acht gibt’s in einem nahen Restaurant ein echtes britisches Frühstück: Bacon, Rührei, Würstchen, Pilze, Toast, Hashbrowns… Hach, ich liebe es, mit einer guten Mahlzeit in den Tag zu starten!

Danach fahren wir mit dem Bus in den Stadtteil Manly (der übrigens eine sehr interessante Geschichte hat), von wo aus wir die Fähre zu Sydneys Hauptverkehrsknotenpunkt Circular Quay nehmen. Und wieder einmal erinnert mich die Landschaft an Kroatien…

Sydney Camp 20 - Manly Cove - IMG_1100-2

Mit der Lady Northcott fahren wir also Syndey entgegen und Mr Pritchard, der diese Tour wohl schon öfter gemacht hat, zeigt mir immer schon im Voraus die Stelle des Schiffes, von der man gleich den besten Blick haben wird, sodass ich mich immer gut positionieren kann ;) Unter anderem sieht man The Gap von der Wasserseite:

Sydney Camp 21 - The Gap vom Wasser aus - IMG_1110-3

Und dann biegen wir um die Kurve und es präsentiert uns Sydney Harbour in seiner ganzen Pracht: Die Hochhäuser der Skyline, das spektakuläre Opera House und die riesige Harbour Bridge allesamt vereinigt.

Sydney Camp 22 - Sydney Panorama - IMG_1138-10

Als wir an der Oper vorbeifahren zeigt diese sich nochmal von einer neuen Seite, denn aus diesem Blickwinkel vom Wasser sieht sie irgendwie ganz anders aus.

Sydney Camp 23 - Opera House vom Wasser aus - IMG_1154

Der Anleger des Circular Quay ist tatsächlich ganz im Herzen Sydneys, nur wenige hundert Meter von Harbour Bridge und Opera House entfernt, sodass es mir trotz Weitwinkel-Objektiv schwerfällt, die Brücke in ihrer ganzen Größe auf’s Bild zu bannen:

Sydney Camp 24 - Harbour Bridge - IMG_1158-2

Bisher dachte ich, diese Fährfahrt wäre nur eine Attraktion für Touristen. Aber hier am Circular Quay merkt man, dass die Fähre in Sydney ein ganz normales Verkehrsmittel wie Züge oder Busse ist. Es gibt auch analog zu mehreren Gleisen mehrere Anleger – insgesamt sieben an der Zahl. Japp, die Fähre ist hier sehr wichtig.

Sydney Camp 25 - Verkehrsmittel Fähre - IMG_1174-3

Kein Wunder, denn wenn man sich Sydney mal auf Google Maps anguckt, sieht man, dass es viele viele Nebenbuchten hat – da kann es über Land durchaus lange dauern, bis man einmal rum ist. Da ist die Fähre tatsächlich die geschicktere Lösung.

Nach dieser wirklich genialen Bootsfahrt geht es dann an das erste Sightseeing des Tages: Zu Fuß laufen wir ins Viertel The Rocks, das nur wenige Gehminuten vom Zentrum entfernt ist und mit seinem historischen Charme die Touristen anlockt.

Sydney Camp 26 - The Rocks - IMG_1206-2

Dort haben wir etwas Freizeit und so mache ich mich ans Postkarten-Shopping, schließlich will ich, wenn ich schonmal in Sydney bin, auch allerhand Leute mit Karten beglücken. (Ich habe tatsächlich eine ganze Menge Karten gekauft, bin aber natürlich nicht zum Schreiben gekommen. Das wird dann halt aus Melbourne nachgeholt. ;) )

Sydney Camp 27 - The Rocks Postkarten Shopping - IMG_1188

Anschließen machen wir uns auf den Weg, die Oper von Nahem zu betrachten. Wir gehen also zu Fuß über die Landverbindung und bewundern ein weiteres Mal die Architektur. Da ist mir auch zum ersten Mal aufgefallen, dass das Dach so eine Maserung hat! Tss, was man alles übersieht…

Sydney Camp 28 - Opera House - IMG_1207-2

Plötzlich zeigt einer auf die andere Seite zur Harbour Bridge und tatsächlich – dort sind Leute oben drauf! Anscheinend kann man eine Art Klettertour über die Brücke machen – das gibt bestimmt einen genialen Ausblick und Adrenalin ist wohl auch garantiert.

Sydney Camp 29 - Leute klettern auf der Harbour Bridge - IMG_1209

Danach gehen wir durch die Royal Botanic Gardens, die sich in zentralster Lage direkt neben der Oper befinden und die Besucher mit wunderbarer Natur beglücken. Sie werden sowohl von Sydneysidern als auch von Touristen benutzt, so sahen wir neben Fotografierenden auch jede Menge Jogger und Sonnenanbeter. Es stehen dort einige sehr alte Bäume, wie zum Beispiel dieser hier:

Sydney Camp 30 - Royal Botanic Gardens Baum - IMG_1228-2

Dort haben wir dann auch unser Mittagessen, bestehend aus Wraps, Obst und Saft. Ist in Ordnung, aber das beste ist die Tierwelt drumherum – dieser lustige Vogel ist sehr witzig anzusehen :D

Sydney Camp 31 - Komischer Vogel - IMG_1176

Von unserem Picknickplatz ergibt sich auch noch einmal ein wunderbarer Blick auf Sydneys Wahrzeichen-Ensemble und so posieren Nicolas und ich mit der australischen Flagge (ja, ich habe an alles gedacht! ;) )

Sydney Camp 32 - Christoph Friedrich und Nicolas Myke in Sydney - IMG_1235

Danach geht es mit dem Bus zu Paddy’s Markets, dem Sydneyer Äquivalent zum Queen Victoria Market: Viele günstige China-Läden, die Souvenirs, Kleidung und allerhand Krimskrams verkaufen. Also besteht der Rest des Tages daraus, hier den Touristen-Einkauf zu erledigen ;) Oben drüber gibt es auch eine große Essensabteilung, wo wir bei Gloria Jean’s (dem australischen Starbucks) eine Runde ausruhen.

Sydney Camp 33 - Paddy's Markets Restaurants - IMG_1237

(Das Bild ist aus der Essensabteilung und NICHT repräsentativ für den eigentlichen Touristenmarkt – der sieht etwas anders aus :D )

Das war unser zweiter Tag in Sydney und wieder gab es viel Weltbekanntes zu sehen. Im Beitrag über den ersten Tag schrieb ich ja noch, Sydney wäre mehr als nur die Oper. Aber allein schon an der Tatsache, dass sie auf vermutlich jedem zweiten meiner Bilder drauf ist, lässt sich erkennen: Sie ist schon ziemlich dominierend :D

Freut euch auf den nächsten Teil: Unsere Tour in die Blue Mountains!

AUSTAUSCHJAHR

Inzwischen bin ich zwar schon wieder aus Sydney zurück, aber da ich während des Camps überhaupt gar nicht zum Blog schreiben gekommen bin, berichte ich halt am Freitag über den Dienstag :D

Endlich ist es Dienstagmorgen – Abfahrt zum International Camp nach Sydney! Mit dem Bus geht’s von der Schule zum Airport und per Flieger in 50 Minuten nach Sydney. Harte Landung, aber das Gepäck kommt in Rekordzeit. Die Hauptstadt New South Wales‘ empfängt uns mit warmen Temperaturen und bestem Sonnenschein :)

Sydney Camp 01 - Ankunft mit feinem Wetter - IMG_0894

Zügig geht’s zu unserem Reisebus, mit dem wir heute durch Sydney fahren werden. Der erste Stop: Darling Harbour. Das ist so ungefähr Sydneys Pendant zu den Melbourner Southbanks – eine Fußgängerzone und Flaniermeile mit jeder Menge Einkaufszentren, Hotels und Restaurants in wunderbarer Kulisse.

Sydney Camp 02 - Darling Habour - IMG_0905

Unter anderem ist hier Syndeys Hard Rock Cafe beheimatet und zum Beweis, dass ich tatsächlich in dieser Stadt war, gibt’s natürlich das obligatorische Foto vor eben dieser Einrichtung. ;)

Sydney Camp 03 - Ich vor dem Hard Rock Cafe - IMG_0941

Aufgefallen ist mir ein außergewöhnliches Beförderungsmittel: die Monorail. Diese Bahn fährt nur auf einer einzigen, ständig in circa sechs Metern Höhe verlaufenden Schiene und verbindet Darling Harbour mit der eigentlichen Innenstadt. Touristen lieben sie – die Einwohner nicht. Demnächst wird sie stillgelegt.

Sydney Camp 04 - Monorail - IMG_0909

Nach einem guten Mittagessen – der erste Döner seit drei Monaten! – führt uns die weitere Fahrt zu The Gap: Jener schmalen Stelle, an der die riesige Hafenbucht von Sydney mit dem offenen Pazifik verbunden ist. Die Brandung der Ozeanwellen hat hier mit der Zeit imposante Kliffs entstehen lassen:

Sydney Camp 06 - The Gap - IMG_0952

Unsere nächste Station ist der Bondi Beach! Dieser Strand des gleichnamigen Stadtteils ist so weltberühmt, dass hier mindestens genauso viele Touristen wie normale Strandbesucher vor Ort sind. :D

Sydney Camp 07 - Bondi Beach Sign - IMG_0969

Diese Strandbesucher sind vor allem Surfer, die in den hohen Wellen dieses global bekannten Surfparadieses ihrem Sport nachgehen. Ich hole mein Tele raus und halte ihre Künste fest, aber auch Nicolas fotografiert fleißig mit und steuert das obere Bild bei:

Sydney Camp 08 - Bondi Beach Surfer - by Nicolas - Sydney 022

Sydney Camp 09 - Bondi Beach Surfer - IMG_1006-2

Sydney Camp 10 - Bondi Beach Möwe - IMG_1010

[Die Möwe zeige ich euch, weil sie mir so perfekt scharf fokussiert gelungen ist ;) ]

Sydney ist übrigens verdammt hügelig – es geht dauernd hoch und runter, noch mehr als in Melbourne! Das bin ich überhaupt nicht gewohnt, dass es direkt am Meer so aussehen kann wie in unseren Mittelgebirgsregionen. Doch einen Platz kenne ich, wo es ziemlich genauso aussieht: Diese Landschaft erinnert mich irgendwie an unseren letzten Sommerurlaub in Kroatien…

Sydney Camp 11 - Bondi Beach Panorama - IMG_0970

Mit dem Surfbretterleih für Kurzentschlossene sehen wir hier auch ein bisschen australische Lebensmentalität und das Haus des Bondi Surf Bathers Life Saving Club erinnert daran, dass hier die Wiege des weltweiten Rettungsschwimmen liegt.

Sydney Camp 12 - Bondi Beach Shop - IMG_1012

Sydney Camp 13 - Bondi Beach Life Saving Club - IMG_1014

Danach geht‘s zum nächsten Stop: Mrs Macquarie‘s Chair. Das ist ein in den Fels gehauener Sitzplatz, den der einstige Gouverneur von New South Wales – Macquarie – für seine Frau errichten ließ. Die hatte nämlich Heimweh nach England und so konnte sie von ihrem Sitzplatz den englischen Schiffen beim Ein- und Auslaufen zugucken.

Sydney Camp 14 - Mrs Macquarie's Chair - IMG_1025

Neben englischen Schiffen kann man von dort aber besonders einen spektakulären Blick auf den Hafen genießen, was diese Stelle heute vor allem zu einem beliebten Touristenziel macht. Schließlich ist es vermutlich DER Blick auf das Opera House und die Harbour Bridge schlechthin!

Sydney Camp 15 - Sydney Opera House - IMG_1027

Und nun sehe auch ich dieses Ensemble zum ersten Mal LIVE! :) :) :)

Sydney Camp 16 - Ich vor dem Opera House - IMG_1055

Die besondere Lichtsituation mit ausnahmsweise nicht strahlend blauem Himmel sondern leichten Wolken, die im Gegenlicht eine ganz besondere Stimmung hervorrufen, hat mich mal wieder dazu angestiftet, mit Photoshop ein kleines HDR-Kunstwerk zu basteln:

Sydney Camp 18 - Sydney Opera House - HDR IMG_1038-1040 - Surrealistic

Dieser erlebnisreiche Tag in Sydney neigt sich langsam dem Ende und wir brechen mit dem Bus zu unserer mindestens halbstündigen Reise in Richtung Narrabeen auf, wo wir im Lakeside Resort untergebracht sind. Wir wohnen jeweils zu viert in kleinen Bungalows – sau geil! Das hier ist das Rezeptionshaus während der blauen Stunde:

Sydney Camp 19 - Narrabeen Lakeside Resort - IMG_1074

Der erste Tag allein war schon super gut! Es ist wunderbar, all diese weltbekannten Dinge mit eigenen Augen selbst zu sehen und zu realisieren: YEAH, ICH BIN TATSÄCHLICH HIER! :)

Aber auch die nächsten Tage haben es in sich – so sehr, dass sie einen eigenen Bericht wert sind! ;)

AUSTAUSCHJAHR

Mannomann vergeht die Zeit schnell: Heute vor exakt 100 Tagen bin ich in Australien angekommen! Und da ja bekanntlich nach 100 Tagen geurteilt werden darf, ist es nun Zeit für ein kleines Resümee.

Abflug nach Australien

Da fliege ich hinein in den grauen Hamburger Morgenhimmel - ab in Richtung Australien! :)

Mit meiner Gastfamilie hat mich ein gutes Los getroffen. Die sind allesamt sehr nett und humorvoll, ich darf mehr oder weniger so lange wegbleiben wie ich will, habe ein ordentliches Zimmer und einen Internetanschluss (was nicht unbedingt selbstverständlich ist, wie Nicolas erfahren musste). Es ist eine ruhige Gegend, aber dennoch nur zwei Minuten vom Einkaufszentrum und zwanzig Minuten von der City entfernt. Gefällt mir! :)

Mein Haus in Australien - IMG_0392

Hier wohne ich gerne!

Die Schule ist in Australien entspannter als in Deutschland. Beginn ist immer um 9 Uhr, nach drei 100-Minuten-Stunden mit ausgiebig Pause dazwischen ist Schluss. Der Lernstoff ist nicht anspruchsvoller als in Deutschland (eher einfacher) und wird von relaxten Lehrern größtenteils gut rübergebracht. Außerdem sind “exotische” Fächer wie Media, Cooking oder Theater möglich. Gefällt mir! :)

Freunde habe ich recht fix gefunden. Viel mache ich mit den anderen deutschsprachigen Internationals (was natürlich etwas den Englisch-Flow behindert, aber das ist mir dabei egal :D ), doch auch mit Australiern (wobei Australier = englischsprachiger Einwohner Australiens ;) ) habe ich mich gut angefreundet. Gefällt mir! :)

Heimweh ist bisher noch überhaupt nicht aufgekommen. Dank des Internets ist Deutschland in meinem Kopf gar nicht so weit weg wie es eigentlich ist – über E-Mail, Facebook und Skype kann man mit Text bis Videotelefonie mehr als ausreichend Kontakt halten. Gefällt mir! :)

Kommunikation zwischen Deutschland und Australien - Skype Logo

Spitzenmäßig zum Kontakt-nach-Hause-halten: Skype

Die Australier sind gelassener als wir Deutsche. Das kann gut sein, wenn man sich verspätet. Allerdings kann es auch ganz schön nervig sein, wenn der Zug oder die Tram schon wieder fünf Minuten zu spät ist oder überhaupt nicht fährt. Oder wenn nach gar nicht mal so starkem Regen der Strom für zwei Stunden ausfällt. Ja, dass in Deutschland alles wunderbar geregelt ist hat schon was! ;)

Dazu passend ein kleiner Witz von meinem Gastvater:

Englische Eltern adoptieren ein deutsches Baby. Sie sind eine glückliche Familie, das Kind entwickelt sich wunderbar nur – es spricht nicht. Die Eltern sorgen sich, gehen mit dem Kind zum Arzt, doch der sagt: “Es ist kerngesund!” Eines Tages sitzt die Familie beim Essen und das Kind sagt tatsächlich etwas: “Meine Nudeln sind kalt.” Die Eltern fragen ungläubig: “WAS?! Du kannst sprechen?” — “Na klar!” — “Aber warum hast du es dann sonst nicht getan?” — “Naja, bisher war ja alles zu meiner Zufriedenheit.” HAHAHAHAHA! :D

Ziemlich cool ist auch, dass meine Schule für die immerhin circa 50 International Students ordentlich was organisiert: Von den International Birthday Partys über den International Food Day bis hin zu International Camp gibt’s für uns viele Aktionen. Gefällt mir! :)

Und eines dieser International Camps steht nächste Woche an: Es geht von Dienstag bis Freitag nach Sydney! Das wird awesome!!! :) :) :) Und ihr könnt euch schon mal auf Spezial-Bloggerei aus Sydney freuen! ;)

Sydney International Camp - Infoblatt - IMG_0873

Als ich damals im Dezember 2010 den Australien-Vertrag unterschrieben habe hatte ich irgendwie ein ganz komisches Gefühl und war mir gar nicht so sicher, ob ich das wirklich machen will. Aber jetzt kann ich sagen: Gut, dass ich es getan habe! Ich bereue es kein Stück!