Header von beutelpost.de - Beutelpost - Christoph schreibt aus Australien
AUSTAUSCHJAHR

In einem Jahr kann viel passieren. Selbst in Wilhelmshaven. Das meiste ist zwar immer noch so, wie ich es verlassen habe – aber nach zwei Wochen Wieder-Einleben in Deutschland hab ich festgestellt, dass sich dann doch so einiges verändert hat.

Als wir in den Altengrodener Weg einbogen, sagte ich noch zu meinen Eltern: “Hach, hier sieht noch alles aus wie früher.” Nur, um hundert Meter weiter erstaunt und nahezu entsetzt auszurufen: “SEIT WANN STEHT DAS SCHLD DA?!?!” Denn still und heimlich hat uns die Stadtverwaltung ein “Achtung Kinder”-Schild fast vor die Haustür gesetzt.

Altengrodener Weg - Achtung Kinder Schild - IMG_8302

Im kleinen Einkaufszentrum um die Ecke hat der Schlecker zugemacht. Der Laden steht jetzt leer. Und auf absehbare Zeit wird sich das wohl auch nicht mehr ändern.

Besser sieht es dagegen an der Kirchreihe aus. Die Neubauten, die dort seit gefühlten dreiundzwanzig Jahren errichtet wurden und für durchgehend schwieriges Fahrrad-Terrain sorgten, sind endlich fertig. Jetzt muss ich auf meinem täglichen Schulweg nicht mehr durch Baumatsch fahren. Und auch wenn die allgemeine Qualität Wilhelmshavener Fahrradwege immer noch zu wünschen übrig lässt – besser als Melbournes sind sie allemal!

Noch mehr Bauerfolge: Am JadeWeserPort stehen jetzt vier RIESIGE Containerbrücken und der Hafen hat (ENDLICH!) seinen Betrieb aufgenommen. Entsprechend dazu ist der nervige A29-Bauabschnitt bei Voslapp fertig.

Die meisten meiner früheren Körpergröße-Leidensgenossen sind mir mittlerweile davongewachsen. Verdammte deutsche Fruchtzwerge. Nach einem Jahr Abwesenheit riecht außerdem mein Zimmer total neutral – und ein bisschen nach Farbe, da ihm zwischendurch mal ein neuer Anstrich gegönnt wurde.

Unser Stamm-Aldi ist plötzlich total komisch aufgebaut. Obst und Gemüse ganz am Ende bei den Kassen, die Süßigkeiten dagegen gleich am Eingang. Hochgradig verwirrend. Außerdem ist die Filliale der Sparda-Bank nun ein Stückchen weiter die Straße runter. Muss man sich auch merken. Und im Vier-Familien-Nachbarhaus sind drei Wohnungen “neu besetzt”.

Ihr merkt: Es hat sich doch einiges getan. Und ich hab jetzt wahrscheinlich sogar noch das ein oder andere vergessen. Aber im Großen und Ganzen ist alles noch so wie vorher.