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AUSTAUSCHJAHR

Freitagnachmittag, Schulschluss, Ferienbeginn. Nachdem ich allen eine schöne Zeit gewünscht habe, geht’s schnell nach Hause, wo ich fix den Koffer aufsammle und quasi sofort wieder in Richtung Flughafen aufbreche. Von dort geht nämlich noch am selben Abend mein Flieger, der mich einmal über den Kontinent ins 3000 Kilometer entfernte Western Australia bringt.

Gegen Mitternacht lande ich in WAs Hauptstadt Perth, wo mich Joachim direkt abholt. Zu Hause angekommen gibt’s bei einer kleinen Plauderei noch einen Sandwich-Mitternachtssnack, bevor ich mich dann endlich meinem SCHLAF widmen will, dem ich die letzte Schulwoche über schon so entgegen gesehnt habe. Wie das in meinem Alter halt so ist ;)

Doch nix da – am nächsten Morgen ist gleich Action angesagt. Um sieben Uhr heißt’s aufstehen, frühstücken und den Wagen fertig machen. Vor der Tür steht Joachims 4WD, ein Nissan Navara mit Allradantrieb, Spotlights, hochgelegter Federung, Reserverad, Roobar und noch ner ganzen Menge anderer Dinge, “die man halt so braucht” :D

Joachims 4WD Nissan Navara - DSC05942-2

Auf dem Anhänger haben wir das Quad fest verzurrt.

So ausgerüstet geht’s also auf den Weg gen Osten. Bereits nach wenigen Kilometern kommt uns (auf einer ganz normalen Straße) ein Oversize-Konvoi entgegen. Das sind große Schwerlasttransporter, die – von zehn Warnfahrzeugen eskortiert – riesige Bergbaumaschinen von A nach B bringen. Das zeigt einem deutlich, dass hier in WA einfach alles ein bisschen größer ist…

Western Australia Oversize Transport - IMG_6250-2

Nachdem wir 130 Kilometer landeinwärts gefahren sind, biegen wir von der Asphalt-Straße endlich auf eine ungeteerte, grobe, rote Piste ab. Hier, fern ab von den großen Städten, nur umgeben von Bauernhöfen, besitzt Joachim seine eigenen 75 Hektar Land. Grüne Graswiesen, bunte Wildblumen, feinkörniger Sand, roter Staub, ein kleiner Bach – all das findet sich auf seinem privaten Grund und Boden.

Hier treffen wir einige Familienmitglieder und Freunde, die auf ihren Allradfahrzeugen und Anhängern allesamt ihre Motorräder mitgebracht haben. Schon bald darauf heizen alle durch die Gegend, immer vorne mit dabei die 11 und 7 Jahre alten Enkel von Joachim.

Am Anfang bin ich noch nur am Fotografieren, doch schon bald nimmt mich Kieran (der Elfjährige) auf dem Quad mit. Ich leihe mir einen Helm, springe hinter ihm auf’s Gefährt, halte mich ordentlich fest – und dann geht’s los. Der Junge kann ganz ordentlich mit dem Teil umgehen, und so schießen wir mit 50 km/h durch die Landschaft. Was im Auto ganz normal ist, fühlt sich auf so einem offenen Quad doch ein bisschen krasser an… :)

Christoph Friedrich und Kieran Stocker Quad - DSC_0583

Als wir nicht viel später auf einer größen Wiese angekommen sind, weist er mich kurz ein (“Mit dem Ding hier gibst du Gas, da unten bremst du und ansonsten musst du nur noch lenken”) und lässt es mich daraufhin selber ausprobieren. Am Anfang bin ich noch sehr zaghaft mit dem Gas und fahre nur geradeaus, aber nach zwei Minuten habe ich ein Gefühl für das Fahrverhalten gefunden und traue mich etwas mehr.

Es dauert nur eine Viertelstunde und ich fühle mich mit dem Gefährt vertraut. Jetzt hüpft Kieran hinter mir auf den Sitz und ab geht’s durch die Wallachei! Mit nem Quad durch die Gegend heizen – leider geil! :D

Ab diesem Zeitpunkt will ich fast schon gar nicht mehr absteigen, nur zum Mittags-Lunch lege ich eine kurze Pause ein. Aber die gesamte restliche Zeit genieße ich es, mit meinem Spielzeug über das Gelände zu fahren. Und dank Allradantrieb bringt mich das Quad auch durch wirklich jegliches Gelände.

Christoph Friedrich Quad - DSC_0626-2

Off-roading The Block - Quad in the wild - IMG_6277

Hach, so ein eigenes Grundstück, wo einen keiner stört und man einfach tun und lassen kann was man will, ist wirklich was Feines. Sowas hab ich in meinem Leben zuvor noch nicht gemacht – es war ein großer Spaß!

Doch alles hat ein Ende, so leider auch dieser Tag. Aber nach diesen ersten 24 Stunden konnte ich bereits sagen: Es hat sich jetzt schon gelohnt nach Perth zu fliegen!