Heute schreibe ich endlich mal über meinen Stopover in Singapur!
Landeanflug auf Singapur, früher Morgen Ortszeit. Die Sonne ist erst vor einer halben Stunde aufgegangen, über der Stadt liegt (immer noch?) ein bisschen Dunst. Ich fliege einer schier unglaublichen Zahl von Hochhäusern entgegen; so weit das Auge reicht wachsen Gebäude gen Himmel. Manche sind repräsentativ schick, manche einfach nur zweckmäßig hässlich…
Die Maschine setzt auf und es rauscht viel Vegetation vorbei. Alles sattgrün. Warum das so ist, merke ich beim Aussteigen. Ich bin nämlich am Äquator. Pflanzen stehen um acht Uhr vielleicht auf 29 Grad und gefühlte 200% Luftfeuchtigkeit, Menschen bzw. Europäer wie ich finden das allerdings eher weniger “cool”. Ich bin zumindest froh, als ich mich nach der 60-sekündigen Durchquerung des Fingers wieder im klimatisierten Flughafen befinde
Da ich und die mit mir fliegenden Southern-Cross-Austauschschüler mehr als 12 Stunden Aufenthalt haben werden, immigrieren wir für einen Tag nach Singapur und werden in den nächsten Stunden eine Singapur-Express-Sightseeing-Tour erleben. Die Einreiseprozedur ist simpel und unkompliziert: Eine kleine Karte ausfüllen, vorzeigen und der Stempel ist im Pass!
Vor dem Flughafen erwartet uns unser Bus – zum Glück ist auch dieser klimatisiert. Wir fahren (auf der linken Fahrbahnseite!) das RIESIGE Flughafengelände entlang; die Straßen sind breit und auf dem Mittelstreifen stehen Palmen.
Unsere erste Station: Der Singapore Flyer, das größte Riesenrad der Welt. Direkt an der Formel-1-Strecke gelegen ist es eines der Wahrzeichen Singapurs. Donnerstagmorgens ist wenig Betrieb, ohne Wartezeit besteigen wir also eine der 28 Kabinen und lassen uns die nächste halbe Stunde langsam aber kontinuierlich ein Mal in der Runde drehen. 165 Meter über der Erde schwebend bietet sich eine grandiose Aussicht:
Nach unserer Runde geht’s weiter zu einem typisch singapurischen Hawker Centre, wo es Mittagessen geben soll. Diese Centre bestehen aus vielen Mini-Buden, immer so um die 10 Quadratmeter groß, in denen zwei oder drei Leute unter angeblich hervorrangenden, für mich allerdings nicht überzeugend aussehenden Hygienebedinungen allerhand Essen zubereiten. Es fällt mir etwas schwer, mir hier etwas Essbares zu kaufen und sogar zu verzehren, kaufe aber tatsächlich bei einem indischen Lädchen ein Hühnchengericht. Es ist scharf und besteht aus Hühnchen. Sonst nix. :/
Danach fahren wir weiter zum direkt an der Marina Bay gelegenen Merlion-Brunnen, der mit der Sagenfigur des Merlions (eine Mischung aus Meerjungfrau [mermaid] und Löwe [lion]) auf den Gründungsmythos der Stadt anspielt. Von diesem Brunnen aus hat man zum einen einen imposanten Blick auf das Bankenzentrum mit seinen Hochhäusern, zum anderen kann man auf der anderen Seite der Bucht den Hotel-Kasino-Komplex Marina Bay Sands sehen: Drei 55-stöckige Türme, die auf 191 Meter Höhe von einem 340 Meter langen Dachgarten verbunden werden, der unter anderem einen 146 Meter langen Infinity-Pool enthält!
Unsere letzte Station ist die Chinatown, und da es nur noch wenige Tage bis zum chinesischen Neujahr sind, ist alles knallrot geschmückt. Hier wird mir auch richtig bewusst, dass Singapur ein echter Multi-Kulti-Staat ist. Auf engstem Raum leben hunderte Ethnien und allerhand Religionen zusammen. Kirche, Moschee, Hindu- und Budda-Tempel in Sichtweite voneinander? Hier keine Seltenheit.
Zurück am Flughafen bleiben uns immer noch vier Stunden bis zum Weiterflug – und da wir nach unserer Tour durch Singapur ziemlich durchgeschwitzt sind, statten wir dem Flughafenpool auf dem Dach von Terminal 1 einen Besuch ab. Danach fühle ich mich wie neu geboren!
Das war also Singapur. Unglaubliche Bauten, tropisches Klima, Schmelztiegel der Kulturen – Ein hochinteressanter Stadtstaat.