5:45 Uhr morgens. Stockfinster. Alice Springs. Minusgrade.
Nachdem wir gestern unseren ersten Tag in Alice Springs verbracht hatten, werden wir an diesem Morgen von David alias Duckie abgeholt. Er ist von Adventure Tours Australia und wird für die nächsten drei Tage unser Tourguide sein. Eingemummelt in warme Sachen haben wir auf ihn gewartet, denn der klare Nachthimmel hat alle Wärme in Richtung Weltraum entweichen lassen. Er steigt in kurzer Hose aus dem Kleinbus.
Das Hauptprogramm für diesen Vormittag ist schnell erklärt: Fahren, fahren und – genau! Fahren. Es sieht auf der Australienkarte zwar so aus, als wäre der Uluru bei Alice Springs gleich um die Ecke. Das liegt allerdings am Maßstab der Karte – in Realität sind es bis dort 450 lange Straßenkilometer.Allerdings hört sich das jetzt schlimmer an als es wirklich ist, denn entlang des Weges gibt es landschaftlich viel zu sehen und Duckie kann uns eine Menge Wissenswertes erzählen. Und alle hundert Kilometer, wenn mal ein Roadhouse den Asphaltweg säumt, halten wir an, um eine kleine Pause einzulegen.
Mitten im Nirgendwo des australischen Outbacks sind – neben den Aboriginie Communities – die einzigen Bewohner zumeist die Besitzer der Rinderfarmen, über deren Land viele der Straßen verlaufen. Diese betreiben auch die meisten Roadhäuser, wodurch sie sich neben der Rinderzucht etwas durch den Tourismus dazuverdienen.Wobei Rinderfarmen in Australien ein recht großes Areal einnehmen können – diese hier in Curtin Springs ist 1.028.960 Acre groß, was circa 4.164 Quadratkilometern entspricht. Das ist ungefähr doppelt so groß wie das Saarland…
Wer gerne Tourguide sein möchte, im Navigieren allerdings nicht so glänzend ist, dem sei das Outback als Einstieg empfohlen. Für die 450 Kilometer von Alice Springs zum Uluru ist die Wegbeschreibung nämlich “Gradeaus, rechts rum, weiter gradeaus, dann links.” Und schon ist man da.Wir allerdings machen einen kurzen Abstecher eine unasphaltierte Straße entlang, weil wir für unser abendliches Lagerfeuer noch ein bisschen Brennholz suchen müssen. Ein paar Kilometer die Dirtroad runter hat unser Guide dann auch eine gute Stelle zum Sammeln gesichtet und hält an. Hier soll’s Feuerholz geben?
Somit ist das wärmende Feuer für heute Abend gesichert, denn es sind wieder frostige Temperaturen vorhergesagt. Und um das richtige Outback-Erlebnis zu haben, werden wir nicht schnöde im Hotel oder Zelt schlafen. Nein! Wir übernachten in einer Unterkunft mit Millionen Sternen: unter freiem Himmel.Aber dazu und allem weiteren in ein paar Tagen mehr – denn nachdem ich jetzt damit durch bin, zumindest die Hälfte der Bilder schonmal gesichtet und sortiert zu haben, steht endgültig fest: Ich habe schlicht zu viel geiles Zeug erlebt, als ich in diesen Beitrag pressen könnte. Es geht noch viel weiter – stay tuned!