Header von beutelpost.de - Beutelpost - Christoph schreibt aus Australien
Kategorie: Best Of
AUSTAUSCHJAHR

Melbourne ist touristisch hochinteressant. Und wo Touristen sind, da sind Straßenkünstler nicht weit. So findet man hier zum Beispiel an jeder Ecke Musikanten mit den verschiedensten Instrumenten: Von der Gitarre über Klavier, Akkordeon und Panflöte bis hin zu Hang und Erhu habe ich schon alles gesehen.

Ihr fragt euch, was zum Teufel eine Erhu oder ein Hang ist? Eine Erhu ist noch leicht zu erklären, das ist eine chinesische Zwei-Saiten-Geige. Aber das Hang kann man nicht erklären. :D Naja, es klingt so:


Tonbeispiel von Wikipedia

Und so wird’s gespielt:

Kannte ich vorher auch noch nicht – klingt aber genial! :) Wer mehr hören möchte, für den gibt’s auf YouTube ‘ne ganze Menge. Ich empfehle unter anderem dieses Duett und diesen Profi.

Neben Musikanten gibt es auf den Straßen von Melbourne natürlich auch Artisten, die komplette Unterhaltungsshows aufführen. Einen sehr sympatischen jungen Mann haben Nicolas und ich letzten Samstag in der City gesehen. Und der hatte wirklich krasse Sachen drauf:

Ein Melbourner Street Artist bei seiner beeindruckenden Show

Ein Melbourner Street Artist bei seiner beeindruckenden Show (Bild von mir)

Danach hat er auf einer Leiter balancierend Messer und brennende Fackeln jongliert…

Wegen solchen Leuten liebe ich die City von Melbourne! :)

AUSTAUSCHJAHR

Am Mittwoch war ich mal mit meiner Kamera in der Melbourner City unterwegs und habe die absoluten touristischen Must-Have’s fotografiert: Die Parks, für die in Melbourne alle dankbar sind, da sie an heißen Sommertagen angenehmen Schatten bieten. Die Rod Laver Arena, in der sich vor ein paar Tagen Djokovic und Nadal ihr Jahrhundert-Tennis-Match über fast sechs Stunden lieferten. Die Flinders Street Station, das Wahrzeichen Melbournes, mit einer der auf alt getrimmten City-Circle-Trams davor. Die St Paul’s Cathedral, die direkt gegenüber der Flinders Street Station steht. Und auch die Anekdoten: Kaum ist die Australian Open vobei, beginnt Melbourne schon, sich für das nächste große Sportereignis, den Formel-1-GP vorzubereiten.

Dank ein paar netten Japanern ;) habe ich auch mal ein Foto von mir selber! :) Ich vor der Flinders Street Station:

Ich vor der Flinders Street Station

Ich vor der Flinders Street Station

Über dem Eingang zur Flinders Street Station befinden sich übrigens genauso viele Uhren, wie dort Zuglinien verkehren. Und diese Uhren zeigen die Abfahrtszeit des jeweils nächsten Zuges dieser Linien an. Was früher noch notwendig war, sollte 1983 abgeschafft werden. Doch die Melbourner wünschten sich ihre Uhren zurück. Denn diese Uhren haben einen so großen Stellen- und Identifikationswert für die Melbourner, dass sich der Satz “I will meet you under the clocks” herausgebildet hat. Jeder Melbourner versteht darunter ganz klar: “Ich treffe mich mit dir an der Flinders Street Station – am Haupteingang unter den Uhren.”

Und nun die Bilder von meinem Ausflug. Draufklicken und in groß genießen! :)

AUSTAUSCHJAHR

So, jetzt bin ich schon seit über 72 Stunden in Australien und möchte euch mal berichten, wie das hier unten so ist.

Also. ;)

Es ist Freitag, ich bin in Melbourne gelandet und komme aus dem Flugzeug. Ich werde von einer netten jungen Frau am Flughafen empfangen, die mit mir zu meiner Familie fährt. Nach circa 40 Minuten Fahrt durch die Rush Hour von Melbourne sind wir schließlich da: 24 Yendon Road, Carnegie, Victoria, Australia. Ich drücke auf die Klingel. Meine Gastmutter Marion öffnet. Die erste Begrüßung. “Hi, I’m Christoph!” – “Oh! Hello Christoph! Nice to meet you! Come in! How are you? You must be tired from the flight!”

Außer ihr ist nur mein Gastbruder Tom zu Hause, die anderen sind unterwegs, werden aber bald heimkommen. Ich wuchte meinen Koffer ins Haus bekomme mein Zimmer gezeigt:

Mein Zimmer

Das ist es, es liegt unten, auf halbem Weg zwischen Haustür und Küche und ist frisch gestrichen. Noch habe ich keinen Nerv, meinen Koffer auszupacken, sondern gönne mir erstmal eine schöne Dusche, bevor es dann etwas zum Abendessen geben soll.

Freitag ist “take away day”, das heißt: Es gibt was von McDonalds. Wir gehen also zu dritt zum Auto, wobei ich mich gewohnheitsgemäß auf den rechten Vordersitz setzen will – da ist aber ein Lenkrad. :D Da fällt mir ein: “Achja, die haben hier ja Linksverkehr!”, wir alle amüsieren uns darüber und ich gehe ums Auto herum, um mich von der linken Seite auf den Beifahrersitz zu setzen. (Das ist auch nach drei Tagen immer noch ein komisches Gefühl!) Wir fahren nur ein paar Minuten, und trotzdem denke ich bestimmt fünf Mal – besonders beim Abbiegen: “Woah! Falsche Seite! Da kommt uns bestimmt gleich einer entgegen!” ;) Aber es ist alles richtig und wir kommen heile an.

McDonalds schmeckt in Australien auch nicht anders.

Wieder zu Hause beginnne ich, mich in meinem Zimmer häuslich einzurichten: Ich räume meine Kleidung in den Schrank, stelle die mitgenommenen Abschiedsgeschenke auf und hänge meinen Werder-Schal an die Wand. Nach und nach lerne ich auch die anderen Familienmitglieder kennen: meinen Gastvater Wes und meine beiden Gastschwestern Isabel und Mikie. Dann gehe ich um 22 Uhr schlafen. Das war der Freitag.

Am nächsten Tag wache ich um 18 Uhr wieder auf. Ich bin nicht mehr so müde. Es gibt Schnitzel mit Reis und einen Salat. Schmeckt gut! Wes hat einen Fußball in seinem Schuppen gefunden. Es ist ein ORIGINAL-Ball von der WM 2006 in Deutschland! :) Ich schreibe diesen Artikel zu Ende, stelle ihn online und gehe wieder schlafen. Das war der Samstag…

Der Ball zur WM 2006 in Deutschland hier in Australien!

Am Sonntag lasse ich mich um halb elf wecken, ich will ja schließlich nicht schon wieder den gesamten Tag verschlafen. Nach dem Frühstück fragt meine Gastmutter, ob ich mit ihr einkaufen gehen will. Ich gucke etwas ungläubig :O – es ist ja schließlich Sonntag! – doch man kann in Melbourne tatsächlich 7 Tage die Woche 24 Stunden am Tag einkaufen gehen. Wir gucken also was mir fehlt (Marmelade, Kakaopulver etc.) und kaufen alles ein.

Interessant dabei: Im australischen Supermarkt gibt es keinen Stress an der Kasse. Man legt seine Sachen auf das Fließband und redet mit der Kassiererin ein bisschen über das Wetter und andere mehr oder weniger relevante Themen, während diese die Sachen für einen einpackt. Ja! Die Kassiererin packt das Gekaufte in Tüten!!! Nix mit “Schnell! Schnell! Gleich fällt alles runter, wir müssen es schnell in den Einkaufswagen bekommen!” – “48 Euro 63.” – “Einmal Karte.” – “Tschüss.” Sondern alles total entspannt und viel freundschaftlicher. :)

Am Abend zeigt mir meine Gastmutter den Strand und ich kann das erste Mal die Skyline von Melbourne fotografieren:

Skyline von Melbourne

Das war der Sonntag.

Am heutigen Montag fahren wir mit dem Zug in die Stadt und nach circa 15 Minuten sind wir an der berühmten Flinders Street Station, die ich natürlich sofort ablichte. ;) Ansonsten haben wir aber viel zu erledigen und ich sehe deswegen nicht ganz so viel von den touristischen Attraktionen der Stadt. Aber ich habe ja ein ganzes Jahr Zeit, mir das alles anzusehen, deswegen mache ich mir jetzt erstmal keinen Stress! ;)

Flinders Street Station

Flinders Street Station von "innen"

Ja, das war’s soweit für’s Erste aus Down Under. Ich hoffe, dass es für euch interessant war und ihr beim Anblick des strahlendblauen Himmels nicht ganz so leiden musstet. :D :P ;)