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AUSTAUSCHJAHR

(Die Überschrift ist natürlich eine Anspielung auf diesen Artikel ähnlichen Namens.)

Ich hatte zwar vor noch nicht einmal sieben Tagen geschrieben, ich hätte das Outback jetzt erstmal abgehakt, aber dieses Thema brummt brennt mir doch noch unter den Nägeln: die Roadtrains.

Wenn man Roadtrain wörtlich übersetzt, heißt das Straßenzug; oder, etwas freier, Zug auf der Straße. Und so ist das auch zu verstehen. Das sind nämlich gewaltige Zugmaschinen, die bis zu drei Anhänger auf einmal ziehen und so durchaus eine Länge von über fünfzig Metern erreichen können.

Outback - ABC-Roadtrain am Erldunda Roadhouse - IMG_5514

Krasse Dimensionen...

Wenn man im Outback unterwegs ist, begegnet man ihnen zwangsläufig früher oder später, denn sie sind das logistische Rückgrat dieser dünn besiedelten Region. Diese riesigen Lastwagen machen es möglich, auch die entlegensten Dörfer mit Essen, Benzin, Post, Medikamenten und allen anderen Dingen des alltäglichen Lebens zu versorgen.

Als wir während unseres Outback-Trips eine Pause am Erldunda Roadhouse einlegten, hielten grade ein paar dieser Giganten am Straßenrand. Während Papa und ich uns diese Ungetüme ansahen, kam einer der Fahrer zurück. Er ließ sich gleich auf eine kleine Plauderei ein und erklärte uns was sein Job ist: Pro Woche einmal quer durch den Kontinent von Adelaide nach Darwin und wieder zurück fahren.

Das sind 3000 Kilometer. Pro Weg. Der Mann ist viel unterwegs.

Outback - Roadtrains - Christoph Friedrich mit Zugmaschine - K-IMG_3137

Ein imposantes Gefährt!

So viel Power will natürlich auch bewegt werden. Er verrät uns, dass sein Gerät schlappe 75 Liter pro 100 Kilometer schluckt. Und Duckie sagt, wenn diese Dinger in Alice Springs an der Tanke stehen, beläuft sich die Rechnung nicht selten um die 2000 Dollar…

Für normale Autos ist ein Zusammenstoß mit einem Känguruh oder anderem Australian Wildlife oft folgenreich. Schäden am Kühler sind zu erwarten, sogar Verletzte nicht ausgeschlossen. (Das Tier stirbt meist sowieso.) Deswegen hat jedes Vehikel, das im Outback unterwegs ist, eine Roo Bar vorne dran. Wörtlich: Känguruh-Fänger. Die Roadtrains brauchen eine besonders stabile, denn der Bremsweg eines solchen Kolosses ist jenseits von Gut und Böse…

Mehr Bilder finden sich auf dieser Webseite, und wer sich für die alltäglichen Erlebnisse eines Fahrers interssiert sowie keine Scheu vor Bleiwüsten hat, der sollte sich dort die Unterseite My Trucking Storys ansehen.

Auch in Ingrids Welt gibt es eine interssante Roadtrain-Seite; und Infos über das, was sich sonst noch so auf Australiens Straßen rumtreibt, kann man auf der entsprechenden Seite in Rainers Outback-Guide lesen. Überhaupt kann ich dem geneigten Australien-Enthusiasten diese beiden Webseiten uneingeschränkt empfehlen.

Soviel also zu unserer Bekanntschaft mit einem australischen LKW-Fahrer. Am Wochenende bin ich wieder für euch zurück – dann mit Bildern von Phillip Island. Get excited! :-)

Outback - Roadtrain Ausfuel Directhaul - K-IMG_5499

Da rollt er seinem Ziel entgegen...