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AUSTAUSCHJAHR

In den am Montag zu Ende gegangenen Ferien war ich zusammen mit Nicolas und Vinzenz auch mal auf dem Queen Victoria Market, der laut Wikipedia “eine der großen Sehenswürdigkeiten in Melbourne” ist. Groß ist er tatsächlich, ganze sieben Hektar misst das Areal im Herzen Melbournes.

Das 1878 ursprüngliche Hauptgeschäft – der Obst- und Gemüsehandel – ist inzwischen nur noch Nebensache, denn die eigentliche Touristenattraktion ist der riesige Non-Food-Bereich, in dem der Touri ALLES findet, was er kaufen oder eigentlich auch nicht kaufen will. Nicolas liebt diesen Markt – besonders weil er seine neueste Technik-Errungenschaft hier supergünstig und vermutlich sogar original erstanden hat.

Meiner Meinung nach ist der QVM jedoch keine große Attraktion, aber wahrscheinlich kommt das daher, dass ich jetzt nicht so ein großes Shoppingmonster bin. Oder ich habe die touristisch besonders wertvolle Stelle noch nicht gefunden. Oder es liegt einfach daran, dass ich noch sieben Monate hier sein werde und deswegen noch nicht nach Australien-Souvenirs Ausschau halte. Oder ich war einfach zu sehr mit Fotografieren beschäftigt. ;)

Aber seht euch selbst um:

AUSTAUSCHJAHR

Ich komme aus der City, der Zug hält quietschend im Bahnhof und ich steige aus. Es ist Freitagabend, die Sonne geht langsam unter. Allmählich werden die Schatten länger und der spätsommerliche Abendhimmel erstrahlt in einem goldenen Licht. Für den Zug geht es weiter, immer weiter in Richtung Frankston. Stück für Stück heben sich die Schranken des Bahnübergangs und alles setzt sich wieder in Bewegung.

Auch ich beginne, nach Hause zu laufen. Doch nach ein paar Metern halte ich an und schaue zurück auf das, was hinter mir geschieht. Dieser australische Suburb mit allerhand Schienen, Schildern und Leitungen und all seinen Pendlern, die zu dieser Stunde recht viel Leben in die während der Mittagszeit oft etwas verschlafenen Straßen bringen, versprüht irgendwie einen unglaublichen Charme. Besonders in diesem Abendlicht.

Melbourne Suburb - Der Bahnübergang im Abendlicht real

Der Bahnübergang im Abendlicht

Ich gehe weiter, einen kleinen Hügel hinauf. Dort oben zweigt meine Straße ab, denn ich komme raus aus dem kleinen Einkaufszentrum, das entlang dieser Hauptstraße liegt, hinein in die nebensträßlichen Wohngebiete.

Ganz oben angekommen schaue ich noch einmal zurück. Eine alte Tram rumpelt die Straße entlang, auf den Schienen, die in der Abendsonne metallisch glänzend ihren schnurgeraden Weg durch die Vorortlandschaft ziehen. Sie sind wie ein goldenes Band, das den Verlauf der Straße markiert, so als wollten sie jeden davor bewahren, aus Versehen von diesem Weg abzukommen. Still liegen sie da, still und leise.

Melbourne Suburb - Straßenbahnschienen im Abendlicht

Melbourne Suburb - Straßenbahnschienen im Abendlicht

Ich komme nach Hause, öffne die etwas knarzende Verandatür. Mein Abendessen steht mit Frischhaltefolie verpackt auf meinem Platz, ich habe es wohl verpasst. Während draußen die letzten Sonnenstrahlen hinterm Horizont verschwinden wärme ich es mir auf. Immer noch total fasziniert von dem gerade geschehenen Moment beschließe ich, das schönste Photo dieser Serie in ein kleines surreales Kunstwerk zu verwandeln.

Melbourne Suburb - Der Bahnübergang im Abendlicht surreal

Der Bahnübergang im Abendlicht als surreales Kunstwerk

AUSTAUSCHJAHR

Innerhalb der letzten Monate (es sind schon fast drei! :O) habe ich auf kleinen Streifzügen durch meine Umgebung auch immer wieder Markoaufnahmen der Vegetation gemacht. Heute greife ich mal ein bisschen ins Archiv und zeige euch ein kleines Best Of meiner “Flora-Fotografie” – wie immer unbedingt anklicken zum Vergrößern!